Registerplattform Die Registerplattform wird im Einklang mit den Profilen und Standards der Medizininformatikinitiative (MII) weiterentwickelt. Dies umfasst die Implementierung eines interoperablen Datenmodells auf Basis von FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) sowie die Nutzung medizinischer Standards wie SNOMED CT, LOINC und ICD-10. Ziel ist die Optimierung der Datenverarbeitung und der Nutzbarkeit für klinische Studien und wissenschaftliche Forschung. Geplante Erweiterungen umfassen:
- Flexible Workflows für die Erhebung und Validierung von patientenbezogenen Daten.
- Erweiterte Funktionen zur Benutzerrollen- und Rechteverwaltung.
- Ein robustes Audit-Trail-System zur Nachvollziehbarkeit von Datenflüssen.
- Integration von Needs Assessments, um die Plattform auf die spezifischen Bedürfnisse der Zielgruppen abzustimmen.
- Die Plattform ermöglicht es Patientinnen und Patienten, aktiv an der Bereitstellung und Nutzung ihrer Daten mitzuwirken, wodurch sie die Kontrolle über ihre Gesundheitsinformationen behalten.
Patienteninformationsplattform Die Patienteninformationsplattform wird technisch und inhaltlich so weiterentwickelt, dass sie einen zentralen Zugangspunkt für evidenzbasierte Informationen und interaktive Unterstützung bietet. Technische Anpassungen umfassen:
- Ein responsives Design für alle Endgeräte, das barrierefreien Zugang ermöglicht.
- Module für die Verlaufskontrolle, Datenvisualisierung und Unterstützung der patientenzentrierten Entscheidungsfindung.
- Eine Schnittstelle für die Einbindung von Forschungsupdates und Patient Empowerment-Inhalten wie Tutorials, Schulungen und Erfahrungsberichten.
- Durchführung von Needs Assessments, um die Plattform an die Erwartungen und Bedürfnisse der Nutzenden anzupassen. Das Ziel ist, die Selbstbestimmung der Patientinnen und Patienten zu stärken, indem sie befähigt werden, ihre Gesundheitsdaten zu verstehen und aktiv in ihre Versorgung einzubringen.
App zur Datenfreigabe mit Shared Decision Making Die auszuschreibende App wird als zentrales Tool zur Datenspende und sicheren Datenfreigabe entwickelt. Sie wird zusätzlich Funktionen für Shared Decision Making integrieren, um Patientinnen und Patienten in die Entscheidungsprozesse zu ihrer Behandlung aktiv einzubinden. Technische Anforderungen beinhalten:
- Sichere Identitätsprüfung mittels MII-konformer Verfahren (z. B. eID).
- Granulare Steuerung der Datenfreigabe basierend auf informierten Einwilligungen.
- Implementierung von Privacy by Design und Privacy by Default gemäß DSGVO.
- Speicherung der Daten ausschließlich in der Infrastruktur der Universitätsklinik Köln, ohne Nutzung externer Cloud-Dienste.
- Unterstützung für Datenexporte im FHIR-Format zur Interoperabilität mit Forschungssystemen.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung und digitale Signaturen zur Validierung von Freigaben.
- Ein Modul für Shared Decision Making, das Nutzenden ermöglicht, Behandlungsoptionen gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten auf Basis ihrer individuellen Gesundheitsdaten und Präferenzen zu evaluieren.
- Die App ermöglicht es Nutzenden, nicht nur ihre medizinischen Daten strukturiert zu verwalten und gezielt freizugeben, sondern auch durch die Shared Decision Making-Funktion fundierte Entscheidungen zu treffen. Diese wird durch visuell aufbereitete Informationen, personalisierte Empfehlungen und interaktive Entscheidungsbäume unterstützt.
Patient Empowerment und Needs Assessments Ein zentraler Bestandteil der Entwicklungen ist die Förderung des Patient Empowerment. Die Plattformen und die App werden so gestaltet, dass sie Betroffenen helfen, ihre Daten zu verstehen, selbstständig zu verwalten und informierte Entscheidungen zu treffen. Dazu werden kontinuierliche Needs Assessments durchgeführt, um die Bedürfnisse der Zielgruppen zu analysieren und die Systeme entsprechend anzupassen. Workshops, Interviews und Feedbackschleifen mit Betroffenen sowie Fachleuten gewährleisten, dass die technischen Lösungen den tatsächlichen Anforderungen entsprechen.
Weisungsbefugnis und Nutzungsrechte Die Auftragnehmerin unterliegt der uneingeschränkten Weisungsbefugnis der Universitätsklinik Köln. Alle Entwicklungen und Arbeitsergebnisse, einschließlich Quellcode und Dokumentation, gehen mit ihrer Fertigstellung in das ausschließliche und unbeschränkt unterlizensierbare Eigentum der Auftraggeberin über. Dies stellt sicher, dass die Universitätsklinik Köln die Lösungen flexibel anpassen und weiterentwickeln kann.
Einhaltung von Richtlinien Die Entwicklung erfolgt strikt nach den technischen und organisatorischen Vorgaben der Universitätsklinik Köln sowie den Standards der MII. Datenschutz- und Sicherheitskonzepte werden umfassend umgesetzt, um die Einhaltung aller gesetzlichen und internen Vorgaben sicherzustellen. Die Übergabe der Systeme erfolgt vollständig dokumentiert, um eine langfristige Nutzung und Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Durch die Integration von Patient Empowerment, Shared Decision Making und Needs Assessments sowie den technisch robusten Entwicklungen entsteht eine innovative Infrastruktur, die Forschung, Versorgung und die Selbstbestimmung der Patientinnen und Patienten nachhaltig stärkt.